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Absicherung

Auch Hedging: Strategie zum Schutz einer Position oder eines Portfolios gegen nachteilige Marktveränderungen. Zu einer bestehenden Wertpapierposition wird eine Gegenposition aufgebaut, die das Risiko innerhalb des Portfolios minimieren soll.

Aktiver Fonds

Anlagefonds, dessen Wertpapierzusammensetzung und Gewichtung von einem Fondsmanager ausgewählt, beobachtet, überprüft und je nach Marktsituation angepasst wird. Aufgrund höherer Research-, Personal- und Verwaltungskosten weisen aktive Fonds in der Regel eine höhere Total Expense Ratio auf als passive Fonds.

Alpha

Unter dem Begriff Alpha versteht man die relative Mehrrendite eines Investments, die durch aktives Management einer Investition im Vergleich zur Benchmark erreicht wird. Durch das Alpha wird die Out- bzw. Underperformance, zum Beispiel eines Fonds, im Verhältnis zur Benchmark dargestellt.

Anleihe

Auch Bond oder Obligation: Schuldverschreibung, die in der Regel eine feste Verzinsung während der gesamten Laufzeit bietet.

Anteilsschein

Stellt die Urkunde über die Beteiligung an einem Anlagefonds dar und verbrieft die Ansprüche der Anteilsinhaber gegenüber der Kapitalanlagegesellschaft.

Arbitrage

Ausnutzung unterschiedlicher Kurse bei gleichzeitigem Kauf und Verkauf von Wertpapieren an verschiedenen Börsenplätzen. Theoretisch Gewinnerzielung ohne Risiko.

Asset-Klassen

Als Asset-Klasse bezeichnet man ein Anlagesegment, in das investiert wird, wie beispielsweise Aktien, Anleihen oder Rohwaren.

Asymmetrisches Auszahlungsprofil

Nichtlineare Entwicklung eines Finanzinstruments (z.B. ETF) zu seinem Basiswert. Asymmetrische Auszahlungsprofile ermöglichen Strukturen wie Kapitalschutz oder Renditeoptimierung.

AuM

Steht für Asset under Management und entspricht der Höhe des verwalteten Vermögens aller ausgegebenen Anteilsscheine eines ETF.

Ausgabeaufschlag

Gebühr, die der Anleger beim Erwerb von aktiven Wertpapierfondsanteilen zur Deckung der Ausgabekosten zahlt. Sie beträgt je nach Fondstyp üblicherweise zwischen 1 und 5 Prozent. Exchange Traded Funds hingegen haben keinen Ausgabeaufschlag.

Ausschüttung

Ausschüttung ist das Gegenteil von Thesaurierung. Zu einem definierten Termin werden ordentliche Erträge, wie Zinsen und Dividenden, an die Anteilseigner in Form von Barmitteln ausgeschüttet.

Basiseffekt

Effekt, welcher verantwortlich dafür ist, dass zeitraumbetrachtete Renditen bei Leverage- und Short-Indizes nicht multipliziert werden können. Ursache ist die pfadabhängige Berechnungsgrundlage über die Zeit.

Basispunkt

100 Basispunkte ergeben ein Prozent. Beispiel: 35 Basispunkte entsprechen 0.35 Prozent.

Benchmark

Ist der englische Ausdruck für Vergleichsgrösse oder Vergleichsindex. Bezeichnung für Referenzwerte, die als Vergleich zu eigenen Investments oder für die Performance von Investmentfonds verwendet werden. Bei ETF wird der zugrundeliegende Index als Benchmark bezeichnet.

Beta

Sensitivitätsmass, normalerweise zwischen einer Anlage und dem «Markt» beziehungsweise einem repräsentativen Marktindex. Beispielsweise wird bei einem Beta von grösser als 1 erwartet, dass der Titel bei einem generellen Marktanstieg stärker ansteigt als der Markt.

Blue Chips

Bezeichnung für die meistgehandelten, höher kapitalisierten Aktien an einer Börse.

Briefkurs

Als Briefkurs bezeichnet man den Preis, zu dem Verkäufer bereit sind, ihre Aktien zu verkaufen.

Buy-and-Hold-Strategie

Deutsch: Kaufen-und-Halten-Strategie. Anlagestrategie, bei der die Wertpapiere über einen langen Zeitraum gehalten werden.

Cashdrag

Phänomen, das auftritt, wenn Barmittel im Fondsvermögen sind. Sie sorgen bei steigenden Märkten für eine relative Underperformance des Fonds gegenüber der Benchmark, in fallenden Märkten für eine relative Outperformance.

Core-Statellite-Strategie

Bei der Anlage-Strategie Core-Satellite wird der Grossteil des Vermögens in gut diversifizierte Indexanlagen investiert. Um diesen Kernanteil werden dann renditeträchtige Anlageprodukte, eben die Satelliten, platziert, mit denen Alpha generiert werden soll.

Courtage

Banken- oder Brokerentgelt für die Durchführung einer Börsentransaktion.

Creation Unit

Einheit, in der beim ETF gezeichnet oder zurückgegeben werden kann. Manchmal werden bis zu 50 000 Anteile zu einer Creation Unit zusammengefasst. Im Unterschied zu herkömmlichen Anlagefonds können bei ETF keine einzelnen Anteile gezeichnet werden.

Derivate

Finanzinstrumente, deren Preisentwicklung sich nach den Kursschwankungen oder den Preiserwartungen für andere Wertpapiere richten. Derivate können so konstruiert werden, dass sie die Preisveränderungen der Basiswerte überproportional nachbilden. Beispiele für Derivate sind Futures, Optionen, Swaps und ähnliche Produkte.

Diversifikation

Auch Risikostreuung: Streuung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageformen beziehungsweise -werte. Ziel ist ein Portfolio mit einer möglichst hohen Rendite bei gleichzeitig möglichst geringem Risiko.

Dividende

Die Dividende ist der auf eine Aktie entfallende Anteil an der Gewinnausschüttung einer Aktiengesellschaft. Wie hoch die Dividende ausfällt, bestimmt die Aktionärsversammlung.

Duration

Durchschnittliche Dauer der Kapitalbindung einer Obligation und Sensitivitätsmass zu kleinen Zinsveränderungen. Verbreitete Berechnungsmethoden sind die Modifizierte und die Macaulay-Duration.

Emittent

Herausgeber von Wertpapieren, beispielsweise ETF, strukturierten Produkten oder Anleihen.

Exchange Traded Commodities (ETC)

Diese börsengehandelten Papiere bilden einen Rohstoffindex eins 1:1 ab, und sie zeichnen sich durch besonders günstige Managementgebühren aus. Rechtlich sind ETCs mit Zertifikaten vergleichbar, denn sie stellen – im Gegensatz zu traditionellen Fonds – kein Sondervermögen dar. Das bedeutet: Wenn der Emittent eines ETCs Insolvenz anmeldet, ist das Geld der Anleger nicht gesondert geschützt.

Exchange Traded Funds (ETF)

ETF sind passiv verwaltete Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie haben keine Laufzeitbeschränkung und zählen – analog der klassischen Anlagefonds – zum Sondervermögen. ETF bilden einen Basisindex, dies können Aktien-, Obligationen-, Geldmarkt-, Immobilien-, Hedge Funds-, Währungs- oder Rohstoffindizes sein, nahezu 1:1 ab. Gehandelt werden sie wie Aktien an der Börse. Ihre Vorteile sind die deutlich tieferen Kosten als Fonds und ihre Transparenz.

Fondswährung

Entspricht der Währung, in der das verwaltete ETF-Vermögen berechnet wird. Die Fondswährung muss nicht der Handelswährung entsprechen, in welcher der ETF an einer Börse gehandelt wird.

Fondsvermögen

Gesamtwert aller Vermögenswerte eines Fonds. Das Fondsvermögen eines Wertpapierfonds besteht aus Aktien und/oder festverzinslichen Wertpapieren, einer Barreserve sowie sonstigen Vermögenswerten.

Gegenparteirisiko (Counterparty Risk)

Auch Ausfallrisiko: Risiko, das darin besteht, dass eine Vertragspartei ihren Verpflichtungen nicht nachkommt und somit einer anderen Vertragspartei einen finanziellen Schaden verursacht.

Geldkurs

Als Geldkurs bezeichnet man den Preis, zu dem Käufer bereit sind, Wertpapiere zu kaufen.

iNAV (indikativer Net Asset Value)

Beim iNAV (indikativer Net Asset Value) handelt es sich um den Nettoinventarwert eines ETF-Anteils. Es handelt sich dabei um den tatsächlichen Wert der Fondsanteile eines Baskets. Er wird fortlaufend berechnet und die Investoren können die Abweichung der von den Market Makern gestellten Kurse vom Nettoinventarwert ablesen.

Index

Zusammenfassung von mehreren Wertschriften in einer Masszahl, welche repräsentativ für einen Markt oder einen festgelegten Teil davon ist. Die Auswahl und Gewichtung der zu berücksichtigenden Wertschriften kann mit verschiedenen Methoden erfolgen.

Indexanpassungen

Turnusmässige Anpassung eines Index auf Basis des vom Indexanbieter fixierten Regelwerks.

Index-Tracking

Als Index-Tracking beschreibt man das Bestreben, die Entwicklung eines Index möglichst exakt nachzubilden. Fondsanbieter können dazu alle im Börsenbarometer enthaltenen Titel selber halten oder sogar anhand derivativer Anlageprodukte die Indexentwicklung replizieren.

Institutioneller Anleger

Institutionen, die in grossem Umfang auf den Geld- und Kapitalmärkten handeln (zum Beispiel Pensionskassen, Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften).

Korrelation

Statistische Angabe von –1 bis 1, welche die Beziehung von zwei Variablen beschreibt. Bei Finanzinstrumenten deutet ein positiver (negativer) Wert auf eine häufige Preisbewegung in die gleiche (entgegengesetzte) Richtung hin.

Leerverkauf

Spekulativer Verkauf von Wertpapieren, Waren, Devisen, Optionen oder anderen börsenhandelbaren Finanzprodukten. Die Papiere werden verkauft, obwohl sie sich nicht im Besitz des Verkäufers befinden. Ein Leerverkauf erfolgt in der Absicht, diese Papiere zu einem späteren Zeitpunkt preiswerter erwerben zu können. An der Differenz zwischen höherem Verkaufs- und geringerem Rückkaufswert des Leerverkaufs (Differenzgeschäft) verdient der Verkäufer.

Leverage

Darunter wird normalerweise der Einsatz von geliehenem Geld verstanden. Leverage hat normalerweise das Ziel, eine höhere Investitionsquote durch den Einsatz von geliehenem Geld zu erhalten, als mit dem vorhandenen Geld möglich wäre.

Liquidität

Im Bösenjargon die Eigenschaft eines Marktes, in dem Wertpapiere jederzeit problemlos ge- und verkauft werden können. Aus Sicht des Risikomanagements ist eine fortlaufende Handelbarkeit essenziell, um in jeder Marktsituation effizient agieren zu können.

Long

Geht ein Investor in einem Börsenhandelsgeschäft eine Kaufposition ein (in Erwartung steigender Kurse), so ist er «long». Gegenteil: «short».

Managementgebühr (Management Fee)

Für Portfoliomanagement- und Verwaltungsleistungen erhobene Gebühr des Emittenten, ausgewiesen als fixer Prozentsatz des Fondsvermögens. Die Managementgebühr wird turnusmässig automatisch vom Fondsvermögen entzogen.

Market Maker

Als Market Maker werden offizielle Börsenmitglieder bezeichnet, die für bestimmte Wertpapiere, wie beispielsweise für ETFs, verbindliche Geld- und Briefkurse stellen, sowie auf eigenes Risiko und Rechnung selbst handeln. Sie sorgen für die nötige Marktliquidität. Meist sind Banken oder Broker Market Maker. Die Vergütung dieser Dienstleistung besteht in der Spanne (Spread) zwischen An- und Verkaufskurs getätigter Umsätze.

Mean-Varianz-Portfolio

Die Mean-Varianz-Portfoliotheorie von Markowitz besagt, dass ein Investor durch die Diversifikation seiner Anlagen das Risiko für eine geforderte Rendite senken kann. Beziehungsweise kann für ein akzeptiertes Risiko die erwartete Rendite erhöht werden. Die Entscheide stützen sich dabei auf Erwartungswerte und statistische Verteilungen. Er berücksichtige bei der Analyse von Wertpapieren nicht nur die Renditen, sondern auch Varianzen und Kovarianzen.

MiFID

Die Markets in Financial Instruments Directive ist eine Richtlinie der EU zur Harmonisierung der Märkte für Finanzinstrumente. Wesentliche Ziele sind Anlegerschutz, mehr Wettbewerb und verbesserter Marktzugang für alle Anleger. Dazu gehören auch die „Best Execution“ und gewisse Dokumentationspflichten

NAV (Net Asset Value; Nettoinventarwert)

Normalerweise wird ein ETF zu Preisen nahe am NAV (Net Asset Value; Nettoinventarwert) gehandelt. Der NAV wird einmal täglich vom Fondsanbieter berechnet. Er gibt den Wert des Portfolios zu einem festgelegten Zeitpunkt an. Konkret bezeichnet der Net Asset Value den Rücknahmepreis eines Fondsanteils. Er berechnet sich aus dem aktuellen Wert der enthaltenen Wertpapiere, den sonstigen Vermögensgegenständen sowie dem Barvermögen abzüglich der Verbindlichkeiten, dividiert durch die Anzahl der im Umlauf befindlichen Fondsanteile.

Open-end

Open-End-Produkte sind Anlageprodukte ohne Laufzeitbegrenzung. Da ETFs Indizes unterliegen und diese fortlaufend berechnet werden, sind demnach alle ETFs Open-End-Produkte.

Outperformance

Bezeichnung für eine bessere Entwicklung eines Wertpapiers gegenüber dem Markt resp. seiner Benchmark. Gegenteil: Underperformance.

Passiv verwalteter Fonds

Anlagefonds mit dem Ziel, einen Index 1:1 abzubilden und dessen Performance mitzumachen. ETFs sind passiv verwaltete Fonds.

Performance

Als Performance wird die Wertentwicklung eines Wertpapiers oder eines ganzen Wertpapierdepots bezeichnet.

Portfolio

Der Gesamtbestand der Wertpapieranlagen eines Anlegers wird Portfolio genannt. Dazu können Aktien ebenso zählen wie Anleihen, ETF, Optionsscheine usw.

Preisindex

Zur Berechnung eines Preisindizes werden ausschliesslich die jeweiligen Marktpreise der enthaltenen Titel berücksichtigt. Anders als beim Total-Return-Index werden die ausbezahlten Erträge der Wertpapiere nicht wieder in den Index reinvestiert.

Primärmarkt

Auch Emissionsmarkt: Markt für die Erstausgabe von Finanzkapital.

Physische Replikation

Die Performance des nachzubildenden Index wird dadurch erreicht, dass alle oder eine Auswahl der im Index enthaltenen Titel gehalten werden.

Sampling

Bei Sampling besteht das Ziel darin, mit einer Teilmenge der im Index enthaltenen Wertschriften die Performance möglichst exakt nachzubilden. Dazu kommen verschiedene mathematische Modelle zur Anwendung.

Short

Geht ein Investor in einem Börsenhandelsgeschäft eine Verkaufsposition ein (in Erwartung fallender Kurse), so ist er «short».

Smart Beta

Prinzipiell werden darunter «Intelligente Indizes» verstanden, doch an einer einheitlichen Definition mangelt es. Sinnvoller wäre die Bezeichnung Strategic Beta. Dabei werden die Barometer nicht nach der Marktkapitalisierung und dem Free Float der Aktien gewichtet, sondern nach alternativen Kriterien, wie der Volatilität oder Dividendenzahlungen. Der Vorteil für die Anleger ist ein besseres Rendite-Risiko-Profil.

Sondervermögen

Strikt vom Gesellschaftsvermögen getrenntes Vermögen. Es wird nicht in den Unternehmenswert einer Fondsgesellschaft hineingerechnet, von einer Depotbank verwaltet und wird daher bei Insolvenz des Emittenten ausgesondert.

Spread

Kursunterschied zwischen Geldkurs und Briefkurs. Auch Geld-Brief-Kursspanne.

Swap

Eine Abmachung zwischen zwei Parteien, Zahlungsströme gemäss den vereinbarten Konditionen auszutauschen. So kann beispielsweise die Rendite eines Portfolios gegen die Rendite eines Index ausgetauscht werden.

Es existieren verschiedene Arten und Ausprägungen von Swaps. Bei synthetischen ETF kommen oft sogenannte Total Return Swaps (un-funded) oder fully-funded (funded) Swaps zum Einsatz.

Symmetrisches Auszahlungsprofil

Parallelentwicklung eines Finanzinstruments (zum Beispiel ETF) zu dem zugrundeliegenden Basiswert.

Synthetische Replikation

Bei dieser Replikationsmethode müssen die Wertschriften im Anlagefonds (ETF) nicht den Mitgliedern des Index entsprechen. Die Indexperformance wird über die Beimischung von derivativen Instrumenten (Swaps) erreicht. Mit dieser Replikationsmethode können auch Indizes nachgebildet werden, welche physisch nicht abbildbar sind.

Thesaurierung

Als Thesaurierung wird die Reinvestition von ausgeschütteten Erträgen wie Dividenden und Zinsen in den ETF bezeichnet.

Total-Expense-Ratio

Das Total-Expense-Ratio (TER) oder die Gesamtkostenquote gibt Aufschluss über alle Kosten, die bei einem ETF jährlich anfallen. Dazu gehören die Verwaltungsgebühren und Depotbankgebühren. Im TER nicht inbegriffen sind die Transaktionskosten.

Total-Return-Index

Ein Total-Return-Index misst nicht nur die Kursänderungen der im Index enthaltenen Werte, sondern auch die ausbezahlten Erträge der Wertpapiere unter der Prämisse der Wiederanlage. Vor allem Dividendenzahlungen wurden in den letzten Jahren immer wichtiger, da viele Unternehmen den Aktionären eine bessere Rendite generieren, indem sie höhere Dividenden auszahlen oder Kapitalrückzahlungen durchführen.

Tracking Error

Der Tracking Error misst die Standardabweichung der ETF-Rendite von der Rendite der Benchmark. Das heisst, je höher der Tracking Error ist, desto ungenauer verfolgt der ETF seinen Vergleichsindex. Diese Differenz entsteht durch Kauf- und Verkaufsspesen sowie durch die jährliche Managementgebühr. Aber auch die zeitliche Diskrepanz in der Dividendenauszahlung hat einen Einfluss.

Transaktionskosten

Beim An- und Verkauf von Wertpapieren entstehende Kosten (zum Beispiel Bankprovision, Maklercourtage).

UCITS III

UCITS III sind die neuesten (wobei sich neuesten auf April 2006 bezieht) Bestimmungen der Europäischen Union für Anlagefonds und Verwaltungsgesellschaften, die in der EU Geschäfte tätigen. UCITS III („Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities“) erweitert das Portfoliomanagement und Verwalter erhalten damit mehr Freiheit/Flexibilität. Hauptziele der Direktive sind der Anlegerschutz, die Definition von erlaubten Instrumenten sowie die Steigerung der Markteffizienz. UCITS-III-Fonds können überall in der EU verkauft werden. Die Preisfeststellung muss präzise, regelmässig und unabhängig erfolgen und die Fondspositionen müssen liquide und übertragbar, sowie deren Risiko effektiv messbar sein. Es sind bereits Bestrebungen im Gange, UCITS IV einzuführen.

Underperformance

Bezeichnung für eine schlechtere Entwicklung eines Wertpapiers gegenüber dem Markt resp. seiner Benchmark. Gegenteil: Outperformance.

Varianz

Streuungsmass. Quadrat der Standardabweichung.

Volatilität

Als Volatilität wird die Intensität der Schwankung des Börsenkurses eines Wertpapiers bezeichnet. Sie gilt als Kriterium zur Beurteilung des Risikos eines Wertpapiers. Bewegt sich der Kurs einer Aktie sehr stark nach oben und unten, hat sie eine hohe Volatilität.

Währungsabsicherung

Die Währungsabsicherung erfolgt bei den meisten Anbieter auf monatlicher Basis. Dabei sichern Anbieter die Fremdwährungen der Indizes in der gewählten Referenzwährung ab, indem jeder Fremdwährungs–Forward zur 1-Monats-Forward-Rate verkauft wird. Der Betrag der verkauften Forwards des letzten Handelstages im Monat entspricht der Marktkapitalisierungsgewichtung der im Index enthaltenen Wertschriften. Der abgesicherte Gegenwert bleibt über den gesamten Monat konstant. Positive Wertenwicklungen des Basiswertes können somit kurzfristig, innerhalb eines Monats, zu Währungsrisiken führen. Negative Wertentwicklungen sind gegen Währungsschwankungen gesichert.

Währungsrisiko

Risiko, das sich aus der Wertverschiebung einer Währung gegenüber einer anderen ergibt.

Wertpapier

1. Wertpapiere im weiteren Sinn: Urkunden, in denen private Rechte verbrieft sind, deren Ausübung grundsätzlich an den Besitz der Urkunde gekoppelt ist. 2. Wertpapiere im engeren Sinn (Effekten): Urkunden, die entweder Forderungs- oder Anteilsrechte verbriefen, einen unbedingten oder bedingten Anspruch auf Ertrag gewähren und mit der Eigenschaft der Fungibilität (Vertretbarkeit) ausgestattet sind.

Was bedeutet TER bei ETFs?

Die Abkürzung TER steht für Total Expense Ratio und gibt bei ETFs die Gebühren an, die an den ETF-Anbieter zu zahlen sind. Diese enthalten Verwaltungsgebühren, Betriebskosten und Depotbankgebühren und liegen typischerweise zwischen 0,04% und 0,70% der Anlagesumme pro Jahr.

Als Berechnungsgrundlage dient der durchschnittliche Wert der Geldanlage im jeweiligen Jahr. Wenn du also 10.000€ anlegst und daraus in einem Jahr 11.000€ werden, zahlst du bei einem TER von 0,1% in etwa 10,50€ (vereinfacht).

Die Kosten werden übrigens direkt im ETF-Kurs verrechnet und dir nicht separat vom Verrechnungskonto abgezogen. Dies sind allerdings nur die Gebühren, die an den ETF-Anbieter gehen. Ein besseres Maß dafür, wie viel dich der Besitz eines ETFs am Ende kostet, ist die Tracking-Differenz (TD).

Was bedeutet TCO bei ETFs?

Die Total Cost of Ownership (TCO) gibt im Gegensatz zum TER die vollständigen Kosten des Besitzes eines ETFs an. Hier sind zusätzlich zu den Verwaltungskosten auch Handelsgebühren und Spreads mit eingerechnet. TCOs von synthetischen ETFs enthalten zudem die Swap-Gebühren.

Allerdings ist im Gegensatz zum TER nicht gesetzlich geregelt, welche Kosten tatsächlich berücksichtigt werden müssen. Die TCO wird daher in der Regel nirgendwo angegeben. Da sie auch nicht separat vom Verrechnungskonto abgebucht werden, sondern mit dem Kurs des ETF verrechnet werden, wirst du vermutlich nie erfahren, wie hoch deine TCO tatsächlich ist.

Das ist aber nicht schlimm. Ich würde lieber gleich auf die Tracking Differenz (TD) schauen. Da ist nämlich auch noch die Abweichung der Wertentwicklung im Vergleich zum Index mit drin. Diese Abweichung kommt unter anderem durch die jeweilige Replikationsmethode (physisch, optimiertes Sampling, usw.) zustande.

Was bedeutet TD bei ETFs?

Die Tracking Differenz (TD) eines ETFs gibt an, wie stark seine Wertentwicklung vom jeweiligen Benchmark-Index abweicht. Die TD umfasst neben den ETF-Gebühren und Transaktionskosten auch etwaige Wertabweichungen durch die Replikation. Sie ist damit das beste Maß für die Gesamtkosten eines ETFs.

Als Benchmark sieht man den theoretischen Besitz aller Aktien im jeweiligen Index ohne jegliche Kosten an. Die Dividenden kommen natürlich auch noch oben drauf. Was du real am Ende weniger (oder mehr hast), ist die Tracking Differenz.

Dazu muss man wissen, dass alle Gebühren und Kosten im Kurs eines ETFs verrechnet werden. Sie werden nicht separat von deinem Verrechnungskonto abgebucht.

Eine Abweichung in der Wertentwicklung kommt auch deshalb zustande, weil der der ETF-Anbieter die Aktien real kaufen und verkaufen muss. Gerade bei kleinen illiquiden Werten funktioniert das nicht von jetzt auf gleich. ETFs mit optimierten Sampling enthalten außerdem gar nicht alle Aktien, die der Benchmark-Index listet.

Zudem dürfen ETF-Anbieter Geschäfte mittels Wertpapierleihe machen (in reguliertem Rahmen). Diese Zusatzeinkünfte verbessern wiederum die Performance eines ETFs. Das geht sogar so weit, dass die TD manchmal negativ ist. Dann hast du mehr Rendite gemacht als der Index gestiegen ist.

Sollte man (nur) auf die Tracking Differenz achten?

Insgesamt werden bei der TD viele verschiedene Werte berücksichtigt, die mitunter nicht zweifelsfrei bestimmt werden können. Nur einfach am Kurs ablesen ist es am Ende leider auch nicht. Deshalb ist die TD trotz allem mit Vorsicht zu genießen. Außerdem kann die TD von Jahr zu Jahr schwanken.

Ich schaue nach wie vor zuerst aufs TER. Diese Kosten sind immerhin fix und definitiv weg. Sie sollten daher gering sein. Ob die Replikation des Index dann gut klappt und oder nicht, ist deutlich schwerer vorherzusehen. Kaufst du ETFs mit großem Fondvolumen (min. 50-100 Mio €) von etablierten Anbietern, liegt die TD aber vermutlich in akzeptablen Bereichen.

Auf trackingdifferences.com findest du gute Daten für einen Vergleich.

Was bedeutet TE bei ETFs?

Der Tracking Error (TE) ist ein Maß dafür, wie stark die Wertentwicklung eines ETFs im Vergleich zu seinem Index schwankt. Die tatsächliche Kursabweichung am Ende einer Zeitperiode spielt dabei keine Rolle. Der Tracking Error ist damit unabhängig von der Tracking Differenz.

 

Unterschied Tracking Error und Tracking Differenz (übertrieben dargestellt)

Ein niedriger Tracking Error bedeutet also nicht automatisch, dass man am Ende eine tolle Performance erzielt. Er bedeutet eher, dass ein ETF gut funktioniert und stabil ist. Die Tracking Differenz der letzten Jahre wird in Zukunft also vermutlich ähnlich sein.

Die tatsächliche Berechnung ist komplex. Als Daumenregel reicht allerdings, dass der Tracking Error kleiner 0,5% sein sollte. Wenn du einen etablierten Anbieter nimmst und der ETF ein vernünftiges Fondsvolumen hat (min. 50-100 Mio. €), sollte das der Fall sein. Deshalb wird der Tracking Error oft gar nicht ausgewiesen.

Was bedeutet UCITS bei ETFs?

ETFs mit der Abkürzung UCITS im Titel (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities) entsprechen den geltenden finanzregulatorischen Vorgaben der Europäischen Union. Die deutsche Bezeichnung der Richtlinie ist OGAW (Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren).

Diese Regulatorik dient dem Anlegerschutz, da eine Reihe von Qualitätsmerkmalen erfüllt sein muss. Das angelegte Kapital muss z. B. von einer separaten Depotbank verwaltet werden. So ist sichergestellt, dass es im Falle einer Insolvenz des ETF-Emittenten nicht zur Begleichung der Schulden verwendet werden darf.

Andere wichtige Kriterien sind ausreichende Liquidität, keine Laufzeitbegrenzung und ausreichende Diversifikation (keine Position darf höher als 20% gewichtet sein).

Sollte man unbedingt auf UCITS achten?

Anfangs war mir die Bezeichnung egal. Die meisten in Deutschland angebotenen ETFs erfüllen diese Richtlinie. Aber eben nicht alle.  Ist das investierte Kapital irgendwann größer als 1-2 Monatsgehälter, kommen Sicherheitsgedanken auf.

Die muss man sich vor allem dann machen, wenn man in exotische ETFs und andere Produkte investiert. ETCs fallen z. B. nicht unter diese Regulatorik und sind oft nicht als Sondervermögen geschützt. Das betrifft z. B. reine Edelmetall-Fonds oder die noch neuen Bitcoin-Produkte.

Es ist wie bei so vielen Sicherheitsvorkehrungen: Wenn alles im Normalbetrieb ist, kommt es einem unwichtig vor. Ein Schatten am Rand, ein ferner Warnruf. Ist das Unheil da, ist es meist zu spät. Das kann man bei 10.000€ vielleicht noch verschmerzen. Aber wer will schon seine Lebensersparnisse in der Insolvenzmasse einer Pleitebank verschwinden sehen?

Was bedeutet WKN bei ETFs?

Jedes an deutschen Börsen gehandelte Wertpapier kann eindeutig anhand seiner sechsstelligen Wertpapierkennnummer (WKN) identifiziert werden. Sie wird vom jeweiligen Emittenten im Rahmen des Zulassungsverfahrens beantragt. Die internationale Entsprechung ist die ISIN.

Die sechsstellige WKN kannst du anhand der Länge leicht von der zwölfstelligen ISIN unterscheiden. Beide bestehen aus Zahlen und Buchstaben. Wenn du dir Sparpläne bei einem Broker einrichtest oder eine Wertpapierorder platzierst, solltest du immer darauf achten, dass die WKN und ISIN wirklich mit dem ETF oder Anlageprodukt übereinstimmen, das du kaufen willst. Du wärst nicht der erste, der das falsche Wertpapier ordert.

Ansonsten haben die Nummern für dich als Privatanleger keine große Bedeutung.

Was bedeutet ISIN bei ETFs?

Jedes weltweit an Börsen gehandelte Wertpapier kann eindeutig anhand seiner zwölfstelligen International Securities Identification Number (ISIN) identifiziert werden. Sie wird vom jeweiligen Emittenten im Rahmen des Zulassungsverfahrens beantragt. Die deutsche Entsprechung ist die WKN.

Wie bereits bei der WKN erwähnt, solltest du bei Sparplänen und Wertpapierordnern darauf achten, dass ISIN und WKN mit dem ETF oder Anlageprodukt übereinstimmen, das du kaufen möchtest. Ansonsten haben die Nummern für dich als Privatanleger keine große Bedeutung.

Was bedeutet KIID bei ETFs?

Die sogenannten Key Investor Information Documents (KIID) sind Anlegerinformationen, die über die Risiken, Haftung und Richtlinien eines ETFs aufklären. Sie enthalten zudem oft Angaben zu den Kosten, der vergangenen Wertentwicklung und etwaigen Nachhaltigkeitskriterien.

Das berühmt-berüchtigte Kleingedruckte. Alle nach dem UCITS-Standard regulierten Produkte müssen dieses Dokument veröffentlichen. Das mag langweilig klingen, aber ein Blick lohnt sich trotzdem. Die KIIDs enthalten teils sehr detaillierte Angaben zu den Kosten eines ETFs.

Factsheet und KIID überschneiden sich hier oft. Aber gerade bei nachhaltigen ETFs steht im KIID manchmal mehr zu den Auswahlkriterien als in seinem Factsheet. Da man sich in der Regel nicht alle Tage einen neuen ETF aussucht, sollte man sich die Zeit nehmen.

Was bedeutet CORE bei ETFs?

Der ETF-Anbieter iShares kennzeichnet besonders günstige Basis-Varianten seiner ETFs mit dem Kürzel CORE. Diese ETFs sind zum Teil Neuauflagen von beliebten Produkten und zeichnen sich durch besonders niedrige Kosten von 0,07% bis 0,20% pro Jahr aus.

Die meisten der rund 50 CORE-ETFs gibt es schon seit mehr als 10 Jahren. Deshalb haben viele andere ETF-Anbietern Produkte mit ähnlichen Kosten im Angebot. In der Praxis spielt die Bezeichnung CORE in Bezug auf die Gebühren daher kaum noch eine Rolle.

Achtung: In manchen Fällen gibt es noch die alte teure Variante. Wer da danebengreift ist selber schuld. Achte deshalb immer auf die korrekte ISIN und WKN!

Was bedeutet Acc bei ETFs?

Die Abkürzung Acc oder C steht bei ETFs für „accumulating“ oder auf deutsch „thesaurierend“. Das bedeutet, dass die Zinsen und Dividenden der enthaltenen Wertpapiere im Kapitalbestand des ETFs verbleiben und nicht regelmäßig auf das Verrechnungskonto ausgeschüttet werden.

Da die Erträge nicht ausgezahlt werden, steigt der Kurs von thesaurierenden ETFs über die Zeit um den entsprechenden Betrag an. Er steigt also stärker als der Kurs eines vergleichbaren ausschüttenden ETFs.

Thesaurierende ETFs sind steuereffizient

Thesaurierte Dividenden und Zinsen werden nicht versteuert, solange man die Wertpapiere behält (von einen kleinen Vorabpauschale abgesehen). Das Kapital – einschließlich der unversteuerten Dividenden – kann also in vollem Umfang weiter Rendite generieren. Auch wenn am Ende natürlich trotzdem der komplette Wertzuwachs versteuert werden muss. Durch diese sogenannte Steuerstundung erzielt man auf lange Sicht mit thesaurierenden ETFs und Fonds höhere Renditen.

Etwas komplizierter wird das Ganze allerdings, wenn man den Steuerfreibetrag berücksichtigt. Das werde ich an anderer Stelle noch mal anhand von übersichtlichen Beispielen vorrechnen.

Was bedeutet Dis bei ETFs?

Die Abkürzung Dis oder Dist steht bei ETFs für „distributing“, auf deutsch „ausschüttend“. Das bedeutet, dass die Dividenden oder Zinserträge der im ETF enthaltenen Wertpapiere in regelmäßigen Abständen auf das Verrechnungskonto ausgezahlt werden.

Dies ist das Gegenstück zu thesaurierend, bei dem die Erträge im Kapitalbestand des ETFs verbleiben. Welche Variante besser ist, hängt von vielen Faktoren ab. Die Unterschiede sind aber am Ende so gering, dass es auch einfach eine Geschmackssache ist.

Einige bevorzugen regelmäßige Einkünfte, ohne dass dafür ETF-Anteile verkauft werden müssen. Andere profitieren lieber vom Steuervorteil, den thesaurierende ETFs auf lange Sicht bieten.

Was bedeutet DR bei ETFs?

Die Abkürzung DR steht bei ETFs für Direkte Replikation. Dies bedeutet im Unterschied zu Swap-ETF und ETFs mit optimiertem Sampling, dass alle Wertpapiere des zugrundeliegenden Index, z. B. Aktien oder Anleihen, tatsächlich vom ETF-Anbieter gehalten werden müssen.

ETFs mit direkter Replikation sind selten teurer als ihre Alternativen. Ermöglicht wird das durch effiziente Tradingsysteme und ausreichend große Fondvolumina. So hast du alle Aktien im Portfolio, die auf dem Produkt draufstehen, und das zu einem günstigen Preis. Gerade bei nachhaltigen ETFs halte ich das für wichtig.

Muss es immer Direkte Replikation sein?

Die direkte Replikation stößt z. B. bei kleinen illiquiden Unternehmen (Small Caps) an ihre Grenzen. Vor allem, wenn das verwaltete Kapital des ETFs klein ist. Hier kommt man manchmal nicht um eine Swap-basierte Lösung oder optimiertes Sampling drum herum.

Allerdings kann sich optimiertes Sampling, bei dem ein Teil der kleinen Unternehmen durch große ersetzt wird, negativ auf die Rendite auswirken. Laufen die Small Caps besser als die Large Caps, verfehlt der ETF sein Renditeziel und der Tracking Error wird groß. Da nützt es einem auch nichts mehr, dass eigentlich Small Caps auf dem ETF drauf steht.

Was bedeutet DE bei ETFs?

Die Abkürzung DE im Titel eines ETFs weist darauf hin, dass der Fond in Deutschland aufgelegt ist. ETFs mit dem Fondsdomizil Deutschland unterliegen der Aufsicht der BaFin und sind nach der UCITS-Richtlinie reguliert.

Aus regulatorischen Gesichtspunkten muss es aber nicht unbedingt Deutschland sein. Alle Fonds, die im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beheimatet sind, unterliegen der UCITS-Richtlinie (deutsch OGAW-Richtlinie). Das gilt auch für die typischen Fondsdomizile Irland und Luxemburg.

Welches Fondsdomizil ist das beste?

Luxemburg bietet auf Grund seiner langen Historie als Heimat für Fonds eine eingespielte, transparente und sichere Finanzinfrastruktur. Das ist vor allem für institutionelle Anleger von Vorteil. Deutschland dürfte für dich als Privatanleger aber genauso gut sein.

Irland bietet leichte steuerliche Vorteile bei Dividenden aus den USA. Die Hälfte der anfallenden Quellensteuer kann auf Grund eines vorteilhaften Doppelbesteuerungsabkommens zurückgefordert werden. Allerdings macht das unterm Strich bei einem US-Anteil von ca. 60-65% im MSCI World und einer Dividendenrendite von unter 2% bei US-Aktien real weniger als 0,1% Vorteil aus (nach Versteuerung der Kapitalerträge).

Wenn dein Lieblings-ETF also in Luxemburg oder Deutschland aufgelegt ist, solltest du nicht verzweifeln. Beachte auch, dass dieser Vorteil nur bei physische replizierenden ETFs zum Tragen kommt (thesaurierend oder ausschüttend ist hierbei egal).

Fazit: Europa als Fondsdomizil sollte sein. Irland ist nice to have.

Was bedeutet TIPS bei ETFs?

ETFs mit der Abkürzung TIPS im Titel enthalten Treasury Inflation-Protected Securities. Dies sind Anleihen, die gegen die Inflation abgesichert sind. Steigen die Kosten eines normierten Warenkorbs, steigen der Kurs der Anleihen und der des ETFs entsprechend mit.

Bringen die Zentralbanken neues Geld in Umlauf, können TIPS eine Anlageklasse sein, die dich gegen die Entwertung deiner Währung absichert. Dabei solltest du allerdings bedenken, dass die Ausweitung der Geldmenge und die Inflation nicht zwingend zusammenhängen und letzteres schwer vorhersagbar ist.

Inflationsgeschützte Anleihen sind in der Regel teurer. Schließlich trägt jemand anderes dein Inflationsrisiko. Wir erinnern uns: Nur wer Risiko trägt, bekommt auch Rendite. Es kann sich aber natürlich trotzdem rechnen, wenn die Inflation höher ausfällt als erwartet.

Warum man bei TIPS-Anleihen vorsichtig sein sollte

Man sollte nicht den Fehler begehen und glauben, dass einem mit TIPS nichts passieren kann. Anleihen bergen allgemein eine ganze Reihe von Risiken, allen voran das Zinsänderungsrisiko. Außerdem steht die Frage im Raum, ob der normierte Warenkorb überhaupt ein verlässliches Maß für die tatsächliche Inflation ist.

Was bedeutet ETC bei ETFs?

ETC steht für Exchange Traded Commodity. Hierbei handelt es sich um börsengehandelte Wertpapiere, die unbefristete Schuldverschreibungen für Rohstoffe oder Edelmetalle enthalten. Ihr Wert misst sich am Kassapreis oder dem Future-Preis der entsprechenden Rohstoffe.

Unter Kassapreis kann man sich im Grunde den aktuellen Marktpreis vorstellen. Futures sind hingegen Terminkontrakte, die den Preis einer Lieferung in der Zukunft abbilden.

Wichtig ist, dass ETCs im Gegensatz zu ETFs nicht zum Sondervermögen zählen. Im Falle einer Insolvenz kann das investierte Kapital also verlorengehen. Allerdings stehen in der Regel keine ETF-Alternativen zur Verfügung, die diesen Nachteil nicht haben. Das liegt an der Natur der Anlageklasse.

Rohstoffe wie Öl oder Nahrungsmittel werden nicht ewig irgendwo gelagert. Was man eigentlich besitzt, ist so etwas wie ein Anrecht auf Lieferung. Das wird in der Regel natürlich nie in Anspruch genommen, sondern hin und her verkauft.

Im Falle von Edelmetallen ist es aber durchaus interessant. Anteile von Xetra-Gold kann man sich auch in physischem Gold auszahlen lassen.

Dass es keine Gold-ETFs gibt, hat aber noch einen anderen Grund. ETFs müssen diversifiziert sein und dürfen nach UCITS-Richtlinie nicht nur eine Position enthalten.